Tipp´s für Familien mit Hund, die ein Baby bekommen

Erwartet ein Paar mit Hund Nachwuchs, verhält sich der Vierbeiner nicht viel anders, als wenn schon ein Geschwister da wäre:

Eifersucht ist programmiert.

Bereitet Euren  Hund frühzeitig darauf vor, dass für ihn nicht    mehr so viel Zeit bleibt wie bisher.

Reduziert man die Zeit mit dem Hund bereits einige Wochen vor der Geburt, bringt er dies nicht mit dem Baby in Verbindung.

Ist das Kind da, heißt die oberste Regel:

Lasst den Hund – egal welcher Rasse und Größe – nie unbeaufsichtigt mit dem Kind.   

Verbringen Eltern Zeit mit dem Baby, solltet Ihr den Hund dazu holen, ihn loben und mit Leckerchen belohnen.

Später muss der Hund lernen, dass das Kind in der Hierarchie über ihm steht. Für ihn ist seine Familie das Rudel. Rangniedrigere Mitglieder werden gerne einmal gepiesackt.

“Lasst das Kind den Hund füttern” “Wer das Futter austeilt, steht in der Rangfolge höher.” Lernt das Kind dann auch noch, den Hund ingewissen Situationen erst einmal zu ignorieren, etwa wenn der einen Ball anschleppt, mit dem jetzt gefälligst gespielt werden soll, weiß der Vierbeiner: Das Kind steht in der Rangordnung höher. Für den Hund ist das normales Rudelverhalten. Spielkamerad bleibt das Kleine für ihn trotzdem.

 

 



Einige wichtige Grundregeln sollten Mütter und Väter bei der Freundschaft zwischen Kind und Hund unbedingt beachten.

 

Es gibt Fachleute, die sie sogar als Entwicklungshelfer bezeichnen: Schon drei Monate alte Babys wenden sich einem Hund interessierter zu als beispielsweise einem Mobile. Andererseits gilt es, bei der Freundschaft zwischen Baby und Bärli unbedingt einige Punkte zu beachten.

 

Meist ist das Tier schon da, wenn ein Kind kommt. Hier ist in jedem Fall eine Eingewöhnungsphase nötig, und zwar für das Tier. Für einen Hund ist es nämlich nicht einfach, entthront zu werden.

Die Fachwelt rät in ELTERN unter anderem dazu, das Tier während der Schwangerschaft nicht zu sehr zu verwöhnen, damit man ihm die Privilegien später nicht entziehen muss.

Auch eine gute Idee: Papa bringt dem Hund nach der Geburt einen getragenen Strampler aus der Klinik mit, damit er den Babygeruch schon mal kennenlernen kann.

 

Wichtig ist, dass der Hund einen Rückzugsbereich hat, den ihm keiner streitig macht.

Leider kann man Babys noch nicht erklären, dass auch Bärlis eine Art Intimsphäre haben. Dass sie es nicht mögen, wenn man ihnen beim Knabbern den Knochen wegzieht oder mit der Rassel auf die Nase haut.

Deswegen ist es gut, auf mögliche Reaktionen des Tiers gefasst zu sein.

Kommt es zum Zuschnappen oder gar Beißen, sollte ein  Hundetrainer eingeschaltet werden.

 

Vor allem die Beißhemmung von Welpen ist mit Kindern oft ein Problem:

Warum? Kinder finden dieses Verhalten zu Beginn lustig und machen sich ein Spiel daraus und rennen sogar weg. Eine schönere Einladung für den Welpen gibt es gar nicht.

Jetzt wird es ja erst recht interessant für ihn. Leider ist es aber so, dass der Welpe dadurch sich so richtig in seine Verhaltensweisen rein steigert und dadurch immer heftiger wird.

Ist die Hose kaputt und das Kind hat von den spitzen Milchzähnchen Kratzer, wird der Welpe angebrüllt oder sogar gepackt. Toll! Wie soll er denn jetzt diese unbeherrschte Handlung verstehen? Ihr glaubt wohl nicht ernsthaft daran, dass er weiß, dass die Hose kaputt und das Kind Kratzer hat!

Kinder sollten, wenn möglich, nie auf gleiche Höhe mit dem Welpen gehen. Legt sich ein Kind auf den Boden, ist es ranggleich zum Welpen. Der Welpe sieht im Kind einen Artgenossen. Lasst Kinder am Boden sitzen, damit diese vom Erscheinungsbild immer größer sind.

Einige Regeln für Kinder im Umgang mit dem Welpen

Liebe Kinder,

Euer Welpe kann ein guter Freund für euch werden. Doch Hunde sprechen eine andere Sprache und machen andere Handlungen als wir Menschen. Darum sollte man lernen, schon bald mit dem Welpen so umzugehen, dass er euch versteht und ihr ihn.

Ein Welpe braucht viel Schlaf um wachsen zu können. Wird dieser Schlaf ständig unterbrochen, kann er krank werden. Wecke ihn bitte nicht auf, wenn er schläft, auch nicht für deine Freunde. Erkläre ihnen, warum das nicht geht.

Versuche nicht ihn herumzutragen. Welpen mögen das gar nicht, wenn sie ständig festgehalten werden. In der Natur trägt die Mutter ihre Welpen nur die ersten Lebenstage, danach bleibt der Welpe zwar in der Nähe seiner Mutter, wird aber nicht mehr festgehalten. Dieses Verhalten versteht der Welpe. Also bleibe in seiner Nähe, dass wird er genießen.

Wenn der Welpe sein Essen bekommt, lass ihn in Ruhe fressen. Du kannst auch hier in der Nähe bleiben, dann freut er sich über deine Gesellschaft und wird sich dir sofort wieder zuwenden, wenn er mit dem Fressen fertig ist. Du kannst auch freundlich mit ihm reden, wenn er frisst.

Nach dem Fressen wird erst mal nicht getobt, das bekommt seinem Magen nicht.

Behandle den Welpen immer gut. Füge ihm keine Schmerzen zu, noch brülle ihn an. So wolltest du doch von deinen Freunden auch nicht behandelt werden und der Welpe will doch mal dein Freund werden.

Hunde lernen und spielen sehr gern. So wie du auch. Wenn du ihm was beibringen willst, denke daran, er kann es nicht sofort verstehen. Du musst es immer wieder üben. Lobe ihn und streichle ihn aber jedes Mal und sag niemals "du bist ein dummer Hund!"

Mach mit dem Welpen keine Fangspiele. Er kann dich nur mit seinen Zähnen festhalten und die sind am Anfang spitz und können dich kratzen. Wenn er größer ist, wird er dich in seinem Übermut anspringen und umwerfen. Suche gemeinsam mit deinen Eltern Spiele aus, die euch beiden, dir und dem Hund Spaß machen. Zum Beispiel einen Ball auf dem Boden rollen, später verstecken. Das sind Spiele, die der Hund schnell lernen kann.

Hunde fördern Baby-Entwicklung

Hunde können das Baby in seiner Entwicklung fördern.

Ein neues Familienmitglied kommt! Aber dieses hat ein Fell und vier Beine. Gerade junge Familien entscheiden sich oft für ein Haustier als Begleiter für ihr Baby. Tatsächlich spricht vieles dafür, dass schon ein Baby oder Kleinkind mit einem Haustier konfrontiert wird - aber es gibt dabei auch manches zu beachten.

Grundsätzlich kann ein Haustier zur Entwicklung von Toleranz und Selbstbewusstsein des Babys einen Beitrag leisten. Wissenschaftler der britischen Universität Warwick haben sogar herausgefunden, dass Babys durch ein Haustier auch ihre Abwehrkräfte stärken - und ihren Gefährten als zusätzlichen psychischen Halt verstehen.

Oft suchen die Familien dabei Hunde oder Katze aus. Das liegt auch nahe, denn mit Kleintieren wie Meerschweinchen, Hamster und Kaninchen kann ein Baby wenig anfangen - und umgekehrt. Vor allem Hunde jedoch, mit denen ein Baby etwa ab dem 10. bis 12. Lebensmonat bereits aktiv umgeht, schulen sein Verantwortungsgefühl und Einfühlungsvermögen.

Die Wahl zwischen Katze und Hund ist eine Grundsatzentscheidung. Katzen bestimmen als Einzelgänger selber, ob sie am Familienleben teilnehmen wollen;  Hunde dagegen sind als Rudeltiere viel stärker in den Familienverband integriert.

Doch Vorsicht, wenn Sie Hunde vor allem als Spielkameraden für den Nachwuchs verstehen: „Ein Hund ist kein Spieltier, er bleibt immer ein „Raubtier“

Hunde-Welpen sind besonders kinderlieb

Selbst mit dem bravsten Tier darf ein Baby daher nie unbeaufsichtigt bleiben! Das gilt für Katzen, die schon mal ihre Krallen zeigen können, ebenso wie für Hunde. Vorsicht ist auch bei solchen Hunderassen angesagt, die als besonders geeignet für den Umgang mit Kindern gelten. Zwar sind „Reizschwelle und Duldungsgrenze bei größeren Hunden höher als bei Welpen und Junghunde“, verallgemeinern lässt sich „Familienfreundlichkeit“ als Charaktereigenschaft aber nicht: Jeder Welpe ist zunächst kinderfreundlich und bleibt es bei richtiger Behandlung auch. Doch aus einem - aus welchen Gründen auch immer - problematischen Exemplar macht auch die beste Behandlung keinen Familienhund mehr.

Daher ist es wichtig, das Haustier aus zuverlässiger Quelle zu beziehen. Die Fachschaft erklärt den Vorteil, Hunde beim Züchter zu erwerben.

„Familienzuwachs“ aus dem Tierheim ist aber durchaus eine Alternative. Wichtig ist jedoch, die Vorgeschichte des Tieres zu kennen. „Sie müssen sichergehen können, dass da nichts Negatives vorgefallen ist“.

Doch woher auch immer das Haustier stammt: Es muss seinen Platz im „Familienrudel“ finden, und den müssen Sie ihm gleich zu Beginn unmissverständlich zuweisen. Denn Befehle akzeptieren Hunde nur vom „Rudelführer“. Das Kind wird, allein schon, weil es einfach kleiner ist als die erwachsenen „Leittiere“, vom Hund immer als gleichwertig oder niedriger in der Rangfolge gesehen. Das ist so lange kein Problem, wie die Eltern für Ordnung im „Rudel“ sorgen und für das Haustier klare Regeln aufstellen.

 

Baby muss lernen Haustier richtig zu behandeln

Umgekehrt fehlt dem Baby noch die Feinmotorik, um das Haustier rücksichtsvoll zu berühren: Da wird gern mal herzhaft zugefasst und das Fell gegen den Strich geschrubbt. Grundregel: Behandle das Haustier, wie du selbst behandelt werden willst.

Das lässt sich einfach vermitteln „Führen Sie am Anfang die Hand des Kindes beim Streicheln. Wenn es zu sehr am Fell zieht, zieht Eurem Kind ganz leicht an den Haaren und sagt: So fühlt sich das beim Tier auch an! Und lobet Eure Ihr Kinder, wenn sie sich feinfühlig dem Tier gegenüber verhalten.“

Doch auch ganz normales Kinderverhalten kann für das Haustier ein Stressfaktor sein: Auf Hunde zu rennen oder plötzliches Herüberbeugen kommen als Bedrohung an, und ihnen in die Augen zu starren, wird als Aufforderung zum Rangfolge-Kampf verstanden: Na, wer von uns ist der Stärkere?

Der Umgang mit diesen tierspezifischen Reaktionen muss trainiert werden; und das geht mit einem entspannten Haustier allemal besser als mit einem gestressten.

Deshalb brauchen Hunde und Katzen Regenerationsmöglichkeiten und Ruhezonen. Das Baby muss wissen: Das Haustier ist tabu, wenn es trinkt oder frisst und wenn es in seiner Ecke liegt. Umgekehrt sollte das Kinderzimmer für Tiere untersagt bleiben, außer wenn man sie ausdrücklich hereinlässt. Und selbst dann gehören sie niemals ins Bett! Abgesehen von hygienischen Einwänden, deutet ein Hund dies als Aufstieg in der Rangfolge: „Der Platz des Hundes ist auf dem Boden“.